WAS KANN ICH MELDEN?

Du kannst alle Vorfälle melden, die in oder im Zusammenhang mit deiner Schule passiert sind. Ob auf dem Schulweg, im Hort, im Klassenchat und auf Social Media. Dazu gehören alle Vorfälle, bei denen du Diskriminierung oder rechte Inhalte erlebt oder beobachtet hast. Melde dich in jedem Fall lieber einmal zu viel als zu wenig bei uns. Hier einige Beispiele für Diskriminierung in der Schule:

Eine Schwarze Schülerin wird wegen ihrer Hautfarbe beleidigt und mit dem N*-Wort bezeichnet. Ein*e Lehrer*in sagt, dass sie es nicht ernst nehmen soll, es sei ja nur ein „Witz“.

Auf der Schultoilette sind rechte Symbole (z.B. ein Hakenkreuz oder das rassistische Z*-Wort) an die Wand geschmiert.

Jemand in der Schule ruft „Scheiß Ausländer“ und macht den Hitlergruß.

Im Klassenchat werden Memes verschickt, die sich abfällig über Muslim*innen äußern. Es werden Links zu Videos verschickt, die eine Kontrolle durch „die Juden“, der „Pharmalobby“ oder „der Elite“ erfinden. Es werden „lustige“ Sticker von Hitler erstellt und geteilt.

Ein Schüler trägt im Unterricht ein Kleidungsstück mit dem neonazistischen Zahlencode „88“. (Eine Übersicht zu rechtsextremen Codes und Kürzel findest du hier)

Ein*e Lehrer*in sagt zu einem Schüler er würde es „eh nicht zu nichts bringen“ und nicht auf das Gymnasium dürfen, weil seine Muttersprache nicht Deutsch ist. Der Schüler hat gute Noten.

Einem muslimischen Schüler wird das Beten während der Pause verboten. Religion sei eine „private Angelegenheit“.

Einem Schüler mit Hörbehinderung wird die Teilnahme an der Klassenfahrt mit der Begründung verwehrt, dass es zu viel Aufwand sei, während der Klassenfahrt auf seine Beeinträchtigung Rücksicht zu nehmen.

Ein Schüler, dessen Eltern homosexuell sind, wird vom Klassenlehrer immer wieder aufgefordert, zu erzählen, wie sich seine Familie von „normalen“ Familien unterscheidet.

Ist das Diskriminierung?

Diskriminierung ist, wenn ich anders behandelt oder abgewertet werde. Und zwar wegen….

  • meiner Hautfarbe oder Herkunft
  • meines Geschlechts oder meiner Geschlechtsidentität
  • meiner sexuellen Identität oder Orientierung
  • meiner Behinderung oder Krankheit
  • meiner Religion
  • meiner Sprache
  • meiner sozialen Herkunft
  • meines Alters
  • meiner äußeren Merkmale

Diskriminierung kann sehr unterschiedlich sein: Ausschluss, Spott, Beleidigungen oder körperliche Angriffe sind nur einige Beispiele.

Wenn ich diskriminiert werde, oder Diskriminierung beobachte, kann ich etwas dagegen tun! Ich kann mir Hilfe holen und ich kann Diskriminierung melden, denn ich habe ein Recht darauf fair und vorurteilsfrei behandelt zu werden. Auch in der Schule!

Ein Mädchen sitzt zusammengekauert und traurig unter einer dunklen Regenwolke. Ein Junge hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und schaut ängstlich hoch zu einer dunklen Wolke aus der es blitzt.
Ein Junge, der nachdenklich auf sein Handy schaut.

Rechte Inhalte

Auch wenn niemand direkt betroffen ist, sind rechte, menschenfeindliche oder volksverhetzende Botschaften nicht ok.

Zum Beispiel Hakenkreuz-Schmierereien auf der Schultoilette, rassistische, antisemitische oder den Nationalsozialismus relativierende Memes im Klassenchat, oder rechtsextreme Musik auf dem Pausenhof.

WARUM sollte ich mich MELDEN?

Dokumentation

Deine Meldung wird anonym dokumentiert und in unsere Statistik aufgenommen. Es werden keine Daten veröffentlicht, die auf dich zurück zu führen sind. Durch jährliche Berichte wird sichtbar, wie viele Vorfälle es insgesamt an Münchner Schulen gibt. So können wir sehen, was verbessert werden muss. Zum Beispiel wie Diskriminierungen präventiv entgegen gewirkt werden kann und wo ein demokratisches Schulklima gefördert werden muss.

Sichtbarkeit

Mit deiner Meldung trägst du dazu bei, dass Diskriminierung und die Verbreitung von rechten Aktivitäten sichtbar gemacht werden. Rassismus, Antisemitismus und menschenfeindliche Vorfälle sind keine Ausnahme, sondern finden in allen Bereichen der Gesellschaft statt - auch an Schulen. Die Dokumentation von Vorfällen ist daher zentraler Bestandteil von Demokratiearbeit.

Handeln

Gemeinsam kämpfen wir gegen Diskriminierung und rechtem Hass jeglicher Art – egal ob aufgrund der Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder etwas anderem. Deshalb ist jede Meldung wichtig! Diskriminierung, Ausgrenzung, menschenverachtende Symbole oder Inhalte sollten niemals einfach akzeptiert werden!

Unterstützung und Schutz

Es ist wichtig, dass du dir Hilfe holst. Du kannst dich direkt an eine Beratungsstelle wenden, oder uns kontaktieren.Wir besprechen gemeinsam, wie du mit dem Vorfall umgehen kannst und welche nächsten Schritte möglich sind. Wir glauben dir. Wir unterstützen dich. Anonym und kostenfrei.

  • Gespräche mit Schulleitungen oder Lehrkräften führen
  • Expert*innen vermitteln, die an deiner Schule über das Thema Rassismus oder Antisemitismus sprechen
  • eine geeignete Beratungsstelle empfehlen und den Kontakt herstellen.
Drei junge Frauen mit Kopftuch, die auf ihre Handys schauen. Über ihnen sind Sprechblasen mit Daumen hoch, Herz und vier Punkten.

Hilfe finden!

Fünf junge Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben und gender halten Sterne hoch, auf denen das Wort „Hilfe“ steht.

Wir - die städtische Fachstelle für Demokratie - sind für dich da. Wir informieren und unterstützen dich, egal ob du selbst betroffen, Angehörige oder Zeuge*Zeugin bist. Wir dokumentieren Vorfälle und vermitteln vertrauliche Beratungsstellen und andere Hilfsangebote. Wir beraten auch Schulen (Schulleitungen, Lehrkräfte, Elternbeirat, SMV, Schulsozialarbeit) im Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und weiteren Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.

Du erreichst uns per Mail demokratie.schule@muenchen.de oder
Telefon: 089/233 92642.  

Falls du dir eine Beratung von einer themenspezifischen Beratungsstelle wünschst, haben wir hier eine Übersicht für dich:

BEFORE

Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und Diskriminierung in München
Tel.: 089 / 46 224 670

Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern
(RIAS Bayern)

Meldestelle für antisemitische Vorfälle
Tel.: 0162 2951 961

Sub –Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum

Beratungsstelle für(junge) Männer bei homosexuellen- oder trans*feindlichen Vorfällen
Tel.: 089 /8563464-24

LeTRa Beratungsstelle des Vereins Lesbentelefon e.V.

Beratungsstelle für Lesben, bisexuelle und transsexuelle (junge) Frauen bei jeder Form der Gewalt und Diskriminierung
Tel.: 089 / 725 42 72

Madhouse

Beratungsstellefür Sint*ezza und Rom*nja in München
Tel.: 089 / 7167 222 500

Trans*Inter*Beratungsstelle

Beratungsstelle für inter* und trans* Menschen
Tel.: 089 / 54 333-0

IMMA

Beratungsstelle für Mädchen* und junge Frauen*
Tel.: 089 / 260 75 31

Gleichstellungsstelle für Frauen

Städtische Beratungsstelle im Bereich Geschlechterdiskriminierung und Sexismus
Tel.: 089 / 233-92468

Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*

Städtische Beratungsstelle zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Identität
Tel.: 089/ 233-23533

Fachstelle für Beratung & Antidiskriminierung

im Büro des Behindertenbeauftragten – Beratungsstelle für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung Benachteiligung und Diskriminierung erfahren haben
Tel.: 089 / 233-21977

Monitoring-Berichte

Die Anlaufstelle bei Diskriminierung und rechtem Hass an Münchner Schulen veröffentlicht jährlich einen anonymisierten Bericht zu den Fällen von Diskriminierung und menschenfeindlichen und rechten Vorfällen, die erfasst werden.

• Den 1. Monitoring-Bericht aus dem Erhebungsjahr 2022 findest du hier.
• Den 2. Monitoring-Bericht aus dem Erhebungsjahr 2023 findest du hier.

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